Akute Kindeswohlgefährdung: So handeln Sie rechtssicher, wenn Kinder sofort Hilfe brauchen

Grundgedanke des Kindesschutzes ist es, die Familien durch gezielte Hilfen so weit in ihrer Erziehungsfähigkeit zu stärken, dass die Gefährdung des Kindeswohls beseitigt wird. Leider ist dieses Vorgehen in Situationen nicht zielführend, in denen das Kind im häuslichen Umfeld akut an Leib und Leben gefährdet ist. Dann gilt es zum Wohl des Kindes vonseiten der Schule sofort zu handeln. In solchen akuten Gefährdungssituationen tritt der Datenschutz hinter dem Schutz des Kindes zurück. z.B. Brandwunden Johanna ist 7 Jahre alt und besucht die 2. Klasse der Grundschule „St. Marien“. Sie leidet unter Mutismus, was sich darin äußert, dass Johanna mit niemandem in der Schule spricht. Bis zu den Sommerferien war Johanna aber eine fröhliche, wenn auch sehr zurückhaltende Schülerin, die aber schriftlich zeigen konnte, dass sie die Lerninhalte der 1. Klasse beherrscht. Nach den Sommerferien hat sich Johanna sehr verändert. Sie hat sich noch mehr zurückgezogen und macht auch ihre schriftlichen Aufgaben nicht mehr. Sie wirkt häufig apathisch und die Klassenlehrerin meint, dass sie vielleicht Schmerzen hat, denn sie bewegt sich sehr vorsichtig. Die Klassenlehrerin hat Johannas Eltern mehrfach zu einem Gespräch gebeten. Hierbei stellte sich dann heraus, dass diese sich getrennt haben. Johanna lebt seit den Sommerferien mit ihrer Mutter bei deren neuem Lebensgefährten. Diese hat vereinbarte Gesprächstermine bisher immer wieder verschoben. Johannas Vater hat im Gespräch mit der Klassenlehrerin bestätigt, dass Johanna sich immer mehr zurückziehe und auch mit ihm kaum noch spreche, wenn sie ihn am Wochenende besuche. Allerdings fänden die Besuche nur sehr unregelmäßig statt, da Johanna häufig krank sei. Als die Klassenlehrerin Johanna bei einem kleinen Sportunfall den Schuh auszieht, sieht sie unter der Fußsohle mehrere entzündete Wunden, in unterschiedlichen Phasen des Abheilens, die nach Verbrennungen aussehen. Als sie Johanna fragt, was denn da passiert sei, fängt diese an zu weinen, sagt