Der Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrungen birgt oft Unsicherheiten und Herausforderungen. Die wichtigste Grundlage Ihres Handelns und das Ihrer Lehrkräfte sollte sein, Ihre Schule als „sicheren Ort“ zu gestalten und sich selbst nicht mit zu hohen Erwartungen unter Druck zu setzen. Statt schnellstmöglich den Abbau von Sprachbarrieren oder Aufarbeitung von Traumata bzw. Belastungserfahrungen einzufordern, ist es wichtiger, dass in einem guten sozialen Klima und unter Einhaltung von Regeln individuell gelernt und Beziehungsaufbau gewährleistet werden kann. Wie Sie einen wertschätzenden und akzeptierenden Umgang mit geflüchteten Schülerinnen und Schülern (SuS) fördern, stelle ich Ihnen hier vor. Geflüchtete im Schulsystem – Status quo In der ersten Jahreshälfte 2024 haben knapp 20.000 junge Geflüchtete im schulpflichtigen Alter zum ersten Mal einen Asylantrag gestellt. Schätzungen gehen von 613.000 Schulpflichtigen aus. Laut Angaben der Kultusministerkonferenz (KMK) wurden im vergangenen Jahr z. B. 213.000 ukrainische SuS an deutschen Schulen aufgenommen, die meisten in Nordrhein-Westfalen (ca. 41.000), Baden-Württemberg (ca. 32.000) und Bayern (ca. 30.000). Seit dem Schuljahr 2022/2023 gilt, dass es keine Ausnahmen einer Schulpflicht geben soll. Dementsprechend müssen alle geflüchteten Kinder und Jugendliche im schul- pflichtigen Alter von deutschen Schulen aufgenommen und unterrichtet werden. Wie werden geflüchtete Kinder beschult? Grundsätzlich gibt es 3 Modelle (Stand: Schuljahr 2023/24): 1 Einschulung in Regelklassen mit Deutschintensiv- und Förderkursen, etwa in Brandenburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland 2 Einschulung in Vorbereitungs- oder sogenannte „Deutsch als Zweitsprache“-Klassen (DaZ) in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein 3 Einschulung in gesonderte Lerngruppen oder Deutsch- Intensivkurse parallel zum Regelunterricht in bestimmten Fächern, etwa in Hessen und Thüringen Jedoch sind im laufenden Schulbetrieb auch Anpassungen möglich. In Bayern gibt es sowohl Deutschklassen an Grund- und Mittelschulen als auch Regelklassen mit begleitenden Fördermaßnahmen. Ab der 5. Klasse werden die SuS in sogenannten schulartunabhängigen Deutschklassen unterrichtet, die eine schnelle Integration im Regelunterricht
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