FĂŒr eine gelingende interkulturelle Kommunikation zwischen Ihnen und den Eltern Ihrer SchĂŒler gibt es einiges zu beachten. BerĂŒcksichtigen Sie dabei besonders das Herkunftsland der Familie. Diese Tipps können Ihnen helfen, eine professionelle Beziehung aufzubauen.
Eine professionelle Beziehung zu den Eltern aus verschiedenen HerkunftslĂ€ndern aufzubauen stellt Sie vor eine besondere Herausforderung. Versuchen Sie, die kulturellen Besonderheiten zu berĂŒcksichtigen, die der Familie am Herzen liegen, aber auch auf ein Entgegenkommen zu setzen, um dem Kind die Inklusion in die Klasse zu ermöglichen.
Tipp 1 Â fĂŒr die interkulturelle Kommunikation mit Eltern: Bauen Sie die Sprachbarriere ab
Um einander zu verstehen, ist es wichtig, dass Sie einen Ăbersetzer zurate ziehen, solange die Eltern noch nicht ausreichend deutsch verstehen und sprechen können. An manchen Schulen hat es sich als hilfreich erwiesen, Eltern aus gleichen HerkunftslĂ€ndern, die schon lĂ€nger in Deutschland leben, um Mithilfe als ehrenamtliche Ăbersetzer zu bitten.
Tipp 2 Â fĂŒr die interkulturelle Kommunikation mit Eltern: BerĂŒcksichtigen Sie das Herkunftsland
Machen Sie sich vertraut mit den kulturellen BrĂ€uchen und dem Schulsystem des Herkunftslandes der Familie. Dies hilft Ihnen, die Eltern dort abzuholen, wo sie stehen. Verschaffen Sie sich ein Bild von der Familie, sodass Sie einschĂ€tzen können, welche kulturellen Aspekte ihnen tatsĂ€chlich wichtig sind. So hĂŒten Sie sich davor, die Eltern als typische ReprĂ€sentanten ihres Landes und ihrer Kultur abzustempeln, ohne sie persönlich kennenzulernen.
Tipp 3 Â fĂŒr die interkulturelle Kommunikation mit Eltern: Nehmen Sie die Ăngste ernst
Eltern machen sich oft Sorgen. Ganz besonders, wenn sie ihre Kinder einer fremden Kultur ausgesetzt sehen, mit der sie selbst noch nicht gut vertraut sind. Versuchen Sie, sich in die Lage der Eltern zu versetzen: Wie wĂŒrden Sie sich fĂŒhlen, wenn Sie sich selbst und vielleicht auch Ihre Familie sich in einem fremden Kulturkreis zurechtfinden mĂŒssten? Wo hĂ€tten Sie Bedenken? Wo wĂŒrden Sie sich unsicher fĂŒhlen?
Tipp 4 Â fĂŒr die interkulturelle Kommunikation mit Eltern: Schaffen Sie Transparenz
Veranstalten Sie besondere Informationsabende zu unserem Schulsystem. Besonders das deutsche Schulsystem ist fĂŒr Eltern aus anderen HerkunftslĂ€ndern hĂ€ufig undurchsichtig. Versuchen Sie, durch Informationsabende und mehrsprachige Materialien Transparenz zu schaffen. Verdeutlichen Sie den Eltern an der Grundschule, welche schulischen Möglichkeiten nach dem Ăbertritt fĂŒr das Kind infrage kommen könnten und was dort erwartet wird. Stellen Sie an weiterfĂŒhrenden Schulen auch verschiedene Berufe vor.
Tipp 5  fĂŒr die interkulturelle Kommunikation mit Eltern: KlĂ€ren Sie Erwartungen
Eltern haben an Sie als PĂ€dagogen eine Reihe von Erwartungen, welche auch kulturell geprĂ€gt sein können. Ebenso haben Sie Erwartungen an die Eltern, die möglicherweise PĂ€dagogen im Herkunftsland den Eltern gegenĂŒber nicht geĂ€uĂert haben. Wichtig ist es, ĂŒber diese Erwartungen zu sprechen. Am besten gelingt dies durch das Formulieren von WĂŒnschen. Fragen Sie die Eltern, was sie sich von Ihnen wĂŒnschen. Formulieren auch Sie Ihre WĂŒnsche gegenĂŒber den Eltern: Welche UnterstĂŒtzung brauchen Sie? In welchen Punkten hoffen Sie auf ein Entgegenkommen?
Tipp 6 fĂŒr die interkulturelle Kommunikation mit Eltern: Bitten Sie die Eltern um Entgegenkommen
Versuchen Sie, mit den Eltern einen gemeinsamen Weg zu finden, wie sich kulturelle Besonderheiten des Herkunftslandes bewahren lassen, ohne dass das Kind dabei Schwierigkeiten
mit den Gepflogenheiten an seiner deutschen Schule bekommt. Ein typisches Beispiel hierfĂŒr ist, eine Ausnahmeregelung fĂŒr den Fastenmonat Ramadan zu finden.
Tipp 7  fĂŒr die interkulturelle Kommunikation mit Eltern: Halten Sie die SchĂŒler aus Konflikten heraus
Sollten Sie mit den Eltern auf Differenzen stoĂen, die zu Konflikten fĂŒhren, versuchen Sie, das Kind selbst herauszuhalten. Es ist schwer, dem SchĂŒler gegenĂŒber neutral zu
bleiben, wenn die Elternarbeit viel Energie kostet. Denken Sie möglichst daran, dass das Kind nicht fĂŒr seine Eltern verantwortlich ist. Rufen Sie sich dies bei einer schwierigen Beziehung zu den Eltern immer wieder in Erinnerung.
Tipp 8  fĂŒr die interkulturelle Kommunikation mit Eltern: Beteiligen Sie die Eltern am Schulleben
Eltern aus einem anderen Kulturkreis können das interkulturelle Schulleben enorm bereichern. Wenn es Ihnen gelingt, Eltern an verschiedenen Veranstaltungen innerhalb und auĂerhalb des Klassenzimmers zu beteiligen, wird dies auch positive Auswirkungen auf die Beziehung unter Ihnen haben.
Fazit: Eine gute Beziehung zu den Eltern auf einer professionellen Basis ist vor allem von klarer und verstÀndlicher Kommunikation abhÀngig.