Wie Sie mit Ritualen Ihr Classroom-Management verbessern

Es ist Mittwochmorgen, als ich die Vertretung in der 4a übernehme. Mindestens für eine Woche. Ein Grund, warum die meisten Lehrkräfte nicht gerne Vertretungslehrkraft sind, ist: Man ist nicht eingespielt, kennt die Abläufe und Rituale der Klasse nicht, und darum läuft nicht selten alles ziemlich chaotisch. Während ich mir überlegt habe, welche einfachen Rituale ich für die Vertretungszeit einführen will, erfahre ich von Julian, dass das gar nicht nötig gewesen wäre. Er ist nämlich der Zeremonienmeister der Klasse und erklärt mir, wann welches Ritual wie eingesetzt wird. Es war die entspannteste Vertretung, die ich je erlebt habe, und hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig Rituale beim Classroom-Management sind. Warum sich Rituale positiv auf Ihren Unterricht auswirken Rituale sind für Ihre Schülerinnen und Schüler (SuS) – aber auch für Sie von großer Bedeutung. Denn sie haben viele positive Auswirkungen auf Ihren Unterricht. ➜ Rituale vermitteln Sicherheit Ihre SuS wissen durch die Rituale, was auf sie zukommt. Gerade in so einem vollen und herausfordernden Schulalltag mit den unterschiedlichsten Reizen erkennen sie diese wieder. Diese Wiedererkennung ist für das Lernen sehr bedeutsam. Denn das Gehirn sehnt sich bei viel neuem Input nach Momenten, in denen es auf Verlässliches und Bekanntes zurückgreifen kann. Das macht wieder „aufnahmebereiter“ für die nächste kognitive Anstrengung. ➜ Rituale versichern Zugehörigkeit Die SuS in Ihrer Klasse fühlen sich ihr mehr zugehörig, wenn Sie Rituale einführen, die nur diese Klasse hat. Alle SuS in der Klasse kennen das Ritual und nehmen daran teil. Das „Wir-Gefühl“ wird gestärkt. ➜ Rituale geben Halt durch Konstanz Für Ihre SuS ist es wichtig, dass sie die Schule als stabile Umgebung erleben, in der es verlässliche Strukturen gibt. Wiederkehrende Elemente helfen ihnen, auch im späteren Leben für sich, ihre Arbeit und Familien Rituale zu implementieren, die ihnen guttun. ➜