In 6 Schritten FörderplÀne als Team gemeinsam entwickeln

Teamteaching bringt nicht nur eine enorme Entlastung mit sich. Hierzu bedarf es gewisser Absprachen fĂŒr eine gelingende Kooperation. Verschiedene Kompetenzen, Erfahrungen und EinschĂ€tzungen werden zusammengetragen, um letztendlich eine Einigung zugunsten des SchĂŒlers zu erzielen. Mithilfe dieser Strukturierungshilfe gelingt die gemeinsame Planung der Förderung Ihrer SchĂŒler.

Einen Förderplan in 6 Schritten zu entwickeln bedeutet Kompetenztransfer: in einem gleichberechtigten Nebeneinander. Konzipiert wurden die einzelnen Schritte der Planungshilfe in Anlehnung an Wolfgang Mutzecks „Kooperative Förderplanung“.

Schritt 1 zur Entwicklung von FörderplÀnen: Vorbereitung

KlĂ€ren Sie im Vorfeld organisatorische Rahmenbedingungen, wie Termin, Zeit, Raum, Teilnehmerkreis und SchĂŒler, fĂŒr die der Förderplan erstellt werden soll. So kann sich jedes Mitglied des Teams entsprechend vorbereiten und diagnostische Erkenntnisse sowie Notizen zur SchĂŒlerbeobachtung mitbringen. Legen Sie außerdem eine GesprĂ€chsleitung und einen ProtokollfĂŒhrer fest.

Schritt 2 zur Entwicklung von FörderplÀnen: Ideenspeicher

Sammeln Sie zunĂ€chst alle relevanten Informationen zum Ist-Stand. Sprechen Sie ĂŒber StĂ€rken und SchwĂ€chen des Kindes, seine Schwierigkeiten und seinen bevorzugten Lernweg. Hilfreich sind hier Ergebnisse von Tests und diagnostische Erfahrungen. Legen Sie eine Liste mit 2 Spalten an. In diesem Ideenspeicher
werden in der einen Spalte Förderbedarf und in der anderen Impulse zur Förderung sowie Ressourcen des Kindes festgehalten, die sich wĂ€hrend des GesprĂ€chs ergeben. Sprechen Sie ĂŒber Sorgen und Hoffnungen in Bezug auf das Kind.

Schritt 3 zur Entwicklung von FörderplÀnen: Analyse der Ressourcen

Ziel dieses Schrittes ist es, die Ursachen und Bedingungen der Lern- und Entwicklungsschwierigkeiten zu analysieren. Der Blick richtet sich dabei von den Problemen zunehmend hin zu Lösungen. Besonders erkenntnisreich kann es sein, sich in die Ich-Perspektive des SchĂŒlers zu versetzen und abwechselnd aus seinem Blickwinkel zu berichten, wie es ihm beim Lernen ergeht und wie er seine Lernentwicklung möglicherweise wahrnimmt. Diese PerspektivĂŒbernahme verschafft oftmals neue Impulse fĂŒr den Ideenspeicher. In gewissen SchĂŒler-Konstellationen lassen erstaunliche Synergie-Effekte beobachten. 2 leistungsstarke SchĂŒler können sich gegenseitig motivieren und anspornen. Zwei leistungsschwache SchĂŒler können als harmonisches Team auf demselben Anforderungsniveau arbeiten. Leistungsgemischte Konstellationen können sich positiv auf beide auswirken. Es lohnt sich, Verschiedenes zu erproben, um fĂŒr das einzelne Kind den Arbeitspartner zu finden, mit dem es am effektivsten lernt. Überlegen Sie:

  • Wann arbeitet das Kind motiviert?
  • Womit hat es Erfolg beim Lernen?
  • Welche Methoden haben sich beim Kind bewĂ€hrt?
  • Unter welchen Rahmenbedingungen lernt es am erfolgreichsten?
  • Mit welchem Partner lernt das Kind am effektivsten?

Schritt 4 zur Entwicklung von FörderplÀnen: Zielsetzung

Planen Sie fĂŒr diesen Schritt ausreichend Zeit ein, denn mit diesem steht und fĂ€llt der Erfolg der Förderung. Folgende Aspekte sollten Sie bei der Zielsetzung beachten:

  • Setzten Sie PrioritĂ€ten bei der Festlegung der Ziele.
  • Behalten Sie alle Lern- und Entwicklungsbereiche im Blick.
  • Formulieren Sie die Ziele konkret, erreichbar und positiv.
  • Halten Sie fest, bis wann man woran erkennen soll, dass ein Ziel erreicht ist.
  • Notieren Sie ebenfalls die Art der ÜberprĂŒfung.

Schritt 5 zur Entwicklung von FörderplĂ€nen: Fördermaßnahmen

KlĂ€ren Sie an dieser Stelle, wodurch die Ziele im Einzelnen erreicht werden sollen. Versuchen Sie, mit Blick auf die Ziele und vorhandenen Ressourcen geeignete Fördermaßnahmen zu finden. ZunĂ€chst halten Sie alle Ideen in einem Brainstorming fest und definieren daraus spĂ€ter 2–3 konkrete Maßnahmen pro Ziel. Legen Sie an dieser Stelle ebenfalls fest, wer fĂŒr die DurchfĂŒhrung und ÜberprĂŒfung zustĂ€ndig ist und welche UnterstĂŒtzung die Person dafĂŒr braucht. Reflektieren Sie kurz, ob die Maßnahmen zielfĂŒhrend und bestmöglich auf das Kind zugeschnitten sind.

Halten Sie alle Ergebnisse im Förderplan fest, und einigen Sie sich möglichst auf den nÀchsten Termin zur Reflexion der Förderplanung.

Schritt 6 zur Entwicklung von FörderplÀnen: Reflexion

Halten Sie RĂŒckschau in Bezug auf die Erreichung der Ziele, und bemĂŒhen Sie sich, mögliche Ursachen fĂŒr nicht erreichte Aspekte zu erkennen. Achten Sie dabei besonders auf eine wertschĂ€tzende Haltung und den achtsamen Umgang miteinander. Sprechen Sie darĂŒber, wie Erschwernisse aus dem Weg gerĂ€umt werden können und zusĂ€tzliche UnterstĂŒtzung mobilisiert werden kann. Beginnen Sie an dieser Stelle wieder mit Schritt 1, um den Förderplan zu aktualisieren.

Fazit: Eine gemeinsame Entwicklung eines Förderplans ist nicht nur fĂŒr die individuelle Lernentwicklung des SchĂŒlers unabdingbar, sondern wirkt sich außerdem positiv auf Ihre Teamentwicklung aus.

Praxis-Tipp

Es empfiehlt sich, die einzelnen Schritte der Planungshilfe einzuhalten, da dadurch das GesprĂ€ch zielfĂŒhrend verlĂ€uft und nicht mehr Zeit in Anspruch nimmt, als notwendig ist.

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