Arabische Herkunft? So lernt Ihr SchĂŒler schneller die deutsche Grammatik

FĂŒr Ihren SchĂŒler aus einem arabischen Herkunftsland kann die deutsche Grammatik eine besondere Herausforderung darstellen. Es gibt eine ganze Reihe von Unterschieden zwischen den beiden Sprachen, die Sie kennen sollten, um Ihren SchĂŒler optimal grammatikalisch zu fördern.

Nur wenn Sie die Besonderheiten der deutschen Sprache im Vergleich zur arabischen kennen, wissen Sie, mit welchen Herausforderungen Ihr SchĂŒler es zu tun hat. So können Sie gezielt Übungen einsetzen, die Ihrem SchĂŒler arabischer Herkunft helfen, diese PhĂ€nomene zu verstehen und zu verinnerlichen.

Machen Sie sich das Problem mit dem Artikel bewusst

Was fĂŒr uns selbstverstĂ€ndlich ist, wird fĂŒr Ihren SchĂŒler nicht-deutscher Muttersprache vermutlich zu einem Stolperstein werden: der richtige Einsatz des Artikels.

Warum das Neutrum alles durcheinanderbringt

Ihr SchĂŒler aus dem arabischen Sprachraum kennt kein neutrales Geschlecht „das“. Menschen, Tiere, GegenstĂ€nde und GefĂŒhle werden entweder dem mĂ€nnlichen oder weiblichen Geschlecht zugesprochen. Aus diesem Grund ist der richtige Einsatz des Neutrums fĂŒr Ihren SchĂŒler ein typischer Stolperstein: ganz besonders deshalb, weil wir im Deutschen keine einleuchtende Regel fĂŒr den Gebrauch von „das“ haben.

Wieso heißt es „die Frau“, aber „das Weib“ – warum „die Gabel“, „der Löffel“, aber „das Messer“?

FĂŒr Ihren SchĂŒler bleibt nur eins: ausdauernde und vielseitige Übung, um nicht den Spaß am Lernen zu verlieren. Greifen Sie dabei auf abwechslungsreiches Material zurĂŒck: ArbeitsblĂ€tter, Klammerkarten, Puzzle, Dominospiele oder auch Online-Übungen (z. B. unter http://goo. gl/rmC1PE).

Warum unsere 4 FÀlle zusÀtzlich verwirren

Selbst wenn Ihr SchĂŒler die Zuordnung von Artikel zu Nomen richtig beherrscht, heißt das noch lange nicht, dass er mit dieser immer richtigliegt. Es kommt ganz auf den Fall an: Im Genitiv, Dativ und Akkusatiwv kann er sich je nach Kasus verĂ€ndern oder gleich bleiben. Wie soll ein Kind sich merken, dass „der“ im Akkusativ zu „den“ wird, die anderen beiden Artikel aber in dem Fall gleich bleiben?

Beispiele:

  • der Junge:
    • Genitiv: Die Hose des Jungen ist schmutzig.
    • Dativ: Er glaubt dem Jungen.
    • Akkusativ: Ich kenne den Jungen.
  • das MĂ€dchen:
    • Genitiv: Die Schuhe des MĂ€dchens sind offen.
    • Dativ: Er gibt dem MĂ€dchen einen Ball.
    • Akkusativ: Ich kenne das MĂ€dchen.
  • die Blume:
    • Genitiv: Die BlĂŒte der Blume ist rosa.
    • Dativ: Er schenkt der Blume ein LĂ€cheln.
    • Akkusativ: Ich mag die Blume.

Stellen Sie die Freude beim Üben in den Mittelpunkt

FĂŒr Kinder deutscher Muttersprache erschließt sich dieses System ĂŒber das SprachgefĂŒhl. FĂŒr Ihren SchĂŒler aus dem arabischen Sprachraum erfordert dieses grammatikalische

PhĂ€nomen noch mehr Übung als die reine Artikelzuordnung des Nominativs. Beachten Sie allerdings, dass die Freude am Erlernen der deutschen Sprache im Vordergrund stehen sollte. Mit der Zeit stellt sich auch bei Ihrem SchĂŒler ein GefĂŒhl fĂŒr die neue Sprache ein, sodass er bei dieser grammatikalischen Besonderheit weniger Fehler machen wird.

Bringen Sie Licht in den „Zeiten-Dschungel“ der deutschen Sprache

Aus dem Arabischen kennt Ihr SchĂŒler vermutlich 3 verschiedene Zeiten: das, was gewesen ist (Vergangenheit).

  • das, was gerade geschieht (Gegenwart)
  • das, was passieren wird (Zukunft).

In 3 Schritten zur richtigen Zeit

Unsere verschiedenen Vergangenheitsformen stellen Ihren SchĂŒler nicht-deutscher Muttersprache vor eine besondere Herausforderung.

  1. Beginnen Sie mit dem Perfekt

ZunĂ€chst ist es fĂŒr das Kind wichtiger, das Perfekt zu erlernen, da es sich so der Vergangenheit bedienen kann, die wir in der gesprochenen Sprache verwenden, wenn wir ĂŒber Vergangenes reden.

  1. Bauen Sie mit dem PrÀteritum auf

Im Anschluss daran können Sie mit der Vermittlung des PrĂ€teritums fortfahren. Es ist komplizierter, da es eine Menge unregelmĂ€ĂŸiger Formen gibt. Außerdem begegnet Ihr SchĂŒler dem PrĂ€teritum in seiner neuen Lebenswelt seltener (weder in einer Unterhaltung noch im Fernsehen etc.).

  1. Sparen Sie das Plusquamperfekt aus

Das Erlernen des Plusquamperfekts sollte zunÀchst hintangestellt werden, da es besonders selten gebraucht wird.

Üben Sie „trennbare Verben“

Verben, die sich mit 2 Bestandteilen ĂŒber den Satz verteilen, werden Ihrem SchĂŒler aus dem arabischen Sprachraum wahrscheinlich unbekannt sein. Üben Sie diese Verben im Speziellen, und verbessern Sie Fehler nach dem Prinzip des richtigen Wiederholens.

Beispiele:

  • anfangen: Wir fangen an.
  • abfahren: Der Zug fĂ€hrt ab.
  • ankommen: Der Zug kommt an.
  • abspĂŒlen/trocknen: Wir spĂŒlen/trocknen das Geschirr ab.
  • usw.

ErklĂ€ren Sie Ihrem SchĂŒler „geschlechtlose Verben“

Im Arabischen gibt es keine Verben, die in Verbindung mit einem neutralen Pronomen stehen, wie wir es im Deutschen kennen. Sie sollten diese Verben durch gezielte Übung Ihrem SchĂŒler nĂ€herbringen.

  • Es regnet.
  • Es schneit.
  • Es scheint die Sonne.
  • Es ist windig.

Verdeutlichen Sie den Unterschied bei „reflexiven Verben“

Besonders seltsam mag fĂŒr ein Kind aus nicht-deutschem Sprachraum das reflexive „sich“ in Verbindung mit dem Verb sein.

  • sich die ZĂ€hne putzen: Ich putze mir die ZĂ€hne. Du putzt dir die ZĂ€hne.
  • sich die Haare kĂ€mmen: Ich kĂ€mme mir die Haare. Du kĂ€mmst dir die Haare.
  • sich waschen: Ich wasche mich. Du wĂ€schst dich.

ErklĂ€ren Sie Ihrem SchĂŒler, was es fĂŒr einen Unterschied machen kann, ob man sagt „Ich wasche“ oder „Ich wasche mich“. Üben Sie die reflexiven Verben am besten immer im konkreten Zusammenhang: ganzer Satz mit Beispiel, Bewegung und Bild dazu. So festigt sich die besondere Form bei Ihrem SchĂŒler mit der Zeit.

Typischer Fehler: Warum das Verb so oft fehlt

Im arabischen Sprachraum muss, anders als im Deutschen, nicht jeder Satz ein Verb enthalten. Es ist also durchaus möglich, dass Ihr SchĂŒler SĂ€tze ohne Verb bildet, ohne zu bemerken, dass etwas „fehlt“. Versuchen Sie, dem Kind die deutsche Syntax kleinschrittig beizubringen. Beginnen Sie mit „2-Wort-SĂ€tzen“ wie: „BĂ€ren brummen.“ „Vögel fliegen.“ „Hunde bellen.“ Steigern Sie den Schwierigkeitsgrad, indem Sie die Satzkonstruktionen langsam erweitern.

Warum unsere NebensÀtze zusÀtzlich verwirren

Beherrscht Ihr SchĂŒler die ersten Satzkonstruktionen, können ihn besonders NebensĂ€tze aus dem Konzept bringen. Die Verbzweitstellung tritt im Arabischen nicht auf und kann deshalb zum Stolperstein fĂŒr Ihren SchĂŒler werden. Üben Sie auch hier gezielt, wie sich die Wortstellung im Satz Ă€ndert, wenn ein Hauptsatz zum Nebensatz wird.

Fazit

Ihr SchĂŒler arabischer Muttersprache kann mithilfe gezielter Übung die deutsche Grammatik besser erlernen, wenn Sie als Lehrkraft ĂŒber die Unterschiede und Stolpersteine Bescheid wissen.

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