Als Schulleiter begegnen Ihnen Klagen der Lehrkräfte über anstrengenden Unterricht. Sicherlich stimmt es, dass die Zahl „schwieriger“ Kinder größer geworden ist. Ihre Lehrkräfte beschweren sich über Unruhe und Störungen im Klassenzimmer. Falls Sie in Ihrem Kollegium große Unterschiede in der Einstellung zu diesem Thema feststellen, gestalten Sie eine pädagogische Konferenz dazu, um zu einem Konsens über effektive Klassenführung zu kommen. Fangen Sie zu Beginn des Schuljahres mit dem Konzept an.
Erarbeiten Sie dabei die folgenden 4 Prinzipien der Klassenführung:
1. Prinzip: Wir schaffen Rollenklarheit
Insbesondere junge Lehrkräfte möchten Kumpel oder große Schwester für die Schüler sein. Doch damit scheitern sie und stehen nach ein paar Wochen in einer lernunwilligen Klasse, die Ihnen das Unterrichten regelrecht unmöglich macht. Doch auch Lehrer mit Langzeiterfahrung klagen oft über ihre zu laute Klasse. Ermutigen Sie diese Kollegen, als Lehrer Führungsperson zu sein.
2. Prinzip: Wir führen Regeln ein und halten diese ein
Erarbeiten Sie deshalb die wichtigsten Regeln für die Schule und für das Klassenzimmer mit den Schülern zusammen. So sind sie einsichtig, und es wird deutlich, dass nicht blinder Gehorsam das Ziel ist, sondern dass damit das Zusammenleben reibungsloser gestaltet wird. Legen Sie dabei auch fest, was geschieht, wenn die jeweiligen Regeln nicht befolgt werden.
3. Prinzip: Wir gestalten Abläufe mit Ritualen und Routine reibungsarm
Unruhe entsteht häufig in unstrukturierten Situationen, z.B. beim Fachwechsel oder wenn die Klasse in ein anderes Klassenzimmer umzieht. Wie bekommen Sie die Kinder wieder zur Ruhe? Führen Sie Prozeduren ein, auf deren Einhaltung alle achten und die eine lange echte Lernzeit gewährleisten. Beginnen Sie beispielsweise, einen Rhythmus zu klatschen, in den die Schüler einstimmen und so zur Konzentration und zur Aufmerksamkeit kommen.
4. Prinzip: Wir stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl durch gemeinsame Aktivitäten
Setzen Sie gemeinsame Ziele und steuern Sie zusammen darauf zu. Führen Sie Projekte durch, zu denen jeder Schüler einen Beitrag leistet und damit auch ein Stück des Erfolgs erntet. „Belohnen“ Sie regelgerechtes Verhalten in Maßen und ganz gezielt. Es muss nicht immer gleich eine Urkunde oder ein Preis sein. Schrauben Sie die Erwartungshaltung der Schüler auf ein Normalmaß herunter. Mitarbeit in der Gruppe muss selbstverständlich werden.